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Die Netzwerkschule soll (muss aber nicht)…

- BNE im Leitbild verankern
- BNE im Rahmen eines Päd. Tages oder einer DB explizit thematisieren (so dass jede/r weiß, worum es geht)
- Überlegungen anstellen, wie BNE in Fächern implizit ...
- … bzw. in AGs explizit thematisiert werden kann
- durchgeführte LPE oder Projekte dokumentieren
- sich ggf. an Wettbewerben beteiligen
- Überlegungen zu gemeinsamen Aktionen in die nächste Netzwerksitzung einbringen (Energietag, gegenseitige Projektvorstellung, Karawane II, …)
- Über Projekte/Erfahrungen berichten, zu Veranstaltungen einladen, ….
- ….

Schulen im Netzwerk Nachhaltigkeit - das macht SiNN

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eine Aufgabe von grundsätzlicher Bedeutung nicht nur für künftige Generationen, sondern sie betrifft die Lehrerinnen und Lehrer ebenso wie die Kinder und Jugendlichen in den Schulen gleichermaßen.
Dabei geht es darum, Wirklichkeit wahrzunehmen, Grundlagenwissen zu erwerben und unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte zu bewerten und schließlich das Handeln so auszurichten, dass sowohl im privaten wie im öffentlichen Leben zukunftsfähige Entscheidungen getroffen und umgesetzt werden können. Dabei ist nicht von uns gefordert, die Zukunft vorhersehen zu sollen, sondern das Leben zu achten und in seiner Vielfalt zu erhalten. Ebenso ist es von elementarer Bedeutung, Wirtschaftsweisen zu entwickeln, welche die Reproduktionsfähigkeit der natürlichen Systeme als Grenze akzeptieren, regenerative Energiequellen nutzen und das Abfallproblem nicht auf die Schultern von Schwächeren oder zukünftigen Generationen abladen. "Nachhaltig ist letztlich, was sich langfristig bewährt" (H.P.Dürr).
Leider wird der Begriff der "Nachhaltigkeit" in der Alltagssprache allzu oft und oft genug auch missbräuchlich verwendet. In seiner ursprünglichen Bedeutung meint er 'langfristig tragfähig im Sinne der Erhaltung ökologischer und sozialer Systeme unter Berücksichtigung einer Wirtschaft, welche die Lebensgrundlagen sichert, ohne diese Systeme zu gefährden'. Pädagogen hingegen sprechen oftmals von "nachhaltiger Bildung" und meinen dabei "langfristig wirksam" - aber auch überholtes, vermeintliches oder gar ethisch bedenkliches Wissen kann fatalerweise langfristig wirksam sein.
 
Bereits im Artikel 36 der Abschlusskonferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro wurde 1992 festgelegt, dass Bildung und Erziehung auf dem Weg zur Förderung nachhaltiger Entwicklungen eine wesentliche Rolle zukommt: "…die Regierungen sollen darauf hinwirken, Strategien zu aktualisieren beziehungsweise zu erarbeiten, deren Ziel die Einbeziehung von Umwelt und Entwicklung als Querschnittsthema auf allen Ebenen des Bildungswesens innerhalb der nächsten drei Jahre ist." (http://www.agenda21-treffpunkt.de/archiv/ag21dok/kap36.htm
In den Bildungsplänen für Baden-Württemberg wurden 2004 "Umwelterziehung und Nachhaltigkeit" unter den "zentralen Themen und Aufgaben der Schule" genannt. Konkrete Bezüge zu diesem Anspruch fanden sich aber in den Plänen leider nur in Ansätzen. 2007 wurde in den Empfehlungen der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) und der Deutschen UNESCO-Kommission formuliert: "Ziel ist es, das Konzept der BNE in den Schulen zu verankern. BNE dient dazu, dass Schülerinnen und Schüler Kompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung erwerben. Dabei geht es darum, Probleme nicht-nachhaltiger Entwicklung erkennen und bewerten zu können und Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden. BNE gibt Empfehlungen für die Gewinnung von Kompetenzen zur Gestaltung unserer in weiten Bereichen noch offenen Zukunft. Nachhaltige Entwicklung verbindet umweltgerechte Lösungen mit wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit unter Berücksichtigung begrenzter und verletzlicher Ressourcen und sozialer Gerechtigkeit. Sie berücksichtigt dabei eine demokratische Politikgestaltung und globale sowie kulturelle Aspekte." Nicht zuletzt: BNE verfolgt einen positiven und optimistischen Ansatz und ist visionsorientiert.
In der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung in Baden-Württemberg wurde ebenfalls die besondere Bedeutung einer BNE unterstrichen: "„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ soll sich als roter Faden durch alle Bildungspläne ziehen, im Leitbild aller Bildungseinrichtungen und in der Ausbildung aller Pädagoginnen und Pädagogen verankert werden. Dabei geht es, entsprechend der UN-Dekade, nicht nur um Umweltbildung, sondern auch um die Vermittlung von Werten wie Gerechtigkeit, Fairness und Toleranz, um die Gleichberechtigung der Geschlechter sowie um Armutsbekämpfung. Ebenso wichtig ist der Ausbau der politischen Bildung, u. a. mit Projekten gegen Rechtsextremismus und Projekten zur Friedenserziehung." In der Folge dieser Vereinbarung haben nun alle Fachkommissionen, welche am Bildungsplan 2015 arbeiten, den Auftrag erhalten, BNE als Leitthema bei der Erstellung der Pläne zu berücksichtigen.
An normativen Grundlagen bis hin zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte fehlt es also nicht. Aber auch wichtige Pädagogen wie Postman, v. Hentig oder auch Klafki mit seinem Konzept der epochalen Schlüsselprobleme haben immer wieder darauf hingewiesen, dass Schule bedenkliche wie positive Entwicklungen wahrnehmen, Wissen vermitteln sowie Verantwortung und Entscheidungsbereitschaft stärken muss. Erst dies gibt dem Lernen Sinn und eine Perspektive.

Das Seminar Meckenbeuren erarbeitet seit 2003 Konzepte und Materialien zur BNE. Eine Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit sorgt dafür, dass jeden Monat wenigstens eine Aktion stattfindet und macht Vorschläge für die Weiterentwicklung der Seminararbeit. In einem AK haben LehreranwärterInnen die Möglichkeit sich auszutauschen, gemeinsame Aktionen zu planen und zusätzliche Qualifikationen zu erwerben. "Der Bildung für nachhaltige Entwicklung messen wir besondere Bedeutung bei" - dieser Satz aus dem Leitbild des Seminars war eine wichtige Voraussetzung dafür, BNE zu einem Schwerpunkt unsers Seminarprofils zu machen. Alle Fächer haben Papiere erarbeitet, welche die Bezüge zu einer BNE aufzeigen. In Beratungsgesprächen und bei Hospitationen soll in geeigneter Weise Bezug genommen werden. Wenigstens eine Fachdidaktik-Veranstaltung im Jahr hat einen eindeutigen BNE-Bezug.
Enttäuschend ist es für engagierte LehreranwärterInnen, wenn Sie an Schulen nur wenig Verständnis oder gar Unterstützung erfahren können, weil diesem Leitthema noch zu wenig Beachtung geschenkt wird. Hinzu kommt, dass die besonderen Qualifikationen, die AnwärterInnen während der Ausbildung erwerben können, bei der Einstellung noch immer keine Rolle spielen, da "Bildung für nachhaltige Entwicklung" bislang bei schulscharfen Stellenausschreibungen noch (!) nicht genannt ist.

Um diesem teilweise unbefriedigenden Zustand zu begegnen und die Schulen in ihrer Ausbildungsarbeit zu unterstützen, werden wir ein regionales Netzwerk interessierter/engagierter Schulen initiieren, in dem sich Bildungseinrichtungen gemeinsam informieren, sich austauschen und fortbilden sollen.
Worin liegt der Mehrwert? Hauptzweck ist der gegenseitige Austausch von Erfahrungen (bspw. auch über außerschulische Lernorte) und ggf. auch die Kooperation. Unser Netzwerk versteht sich nicht als Pflichtveranstaltung, sondern es soll für Gleichgesinnte eine Möglichkeit sein, sich vertieft mit dem Thema zu beschäftigen; es bündelt Interessen und erlaubt es so, auch begrenzte Ressourcen bspw. für die Fortbildung effizienter zu nutzen. Auch der Fluss von Informationen bspw. über Projekte, Aktionen, Wettbewerbe, Modelle, Unterrichtsanregungen und aktuelle Literatur kann im Netzwerk zielgerichtet erfolgen. Schließlich bietet das Netzwerk auch die Möglichkeit, die eigene Arbeit darzustellen und gewürdigt zu wissen. Dabei ist uns wichtig, das Netzwerk als Angebot zu verstehen zusätzliche Kompetenzen aufzubauen oder zu stärken. Dazu werden wir zu besonderen Veranstaltungen ("BNE und Schulentwicklung", "Unterrichtsplanung unter Beachtung von Grundsätzen einer BNE", Nachhaltigkeitsindikatoren", …) einladen.

Im Mai 2013 fand dazu ein erster Informationsnachmittag statt.

Am 04.12.2013 wurde das Schulnetzwerk Nachhaltigkeit offiziell gegründet. 9 Starterschulen waren vertreten. Die Grundsätze einer BNE im Rahmen der Unterrichtsgestaltung waren das erste inhaltliche Schwerpunktthema. Aber ebenso wichtig war es, dass die Vertreterinnen und Vertreter der Schulen miteinander ins Gespräch kamen und über ihre bisherigen Erfahrungen berichten und Perspektiven benennen konnten. An einem Büchertisch konnte man sich über das aktuelle Angebot der Seminarbibliothek informieren. Als Schwerpunktthema für das nächste Treffen, das am 07.05.2014 stattfinden wird, wurde „Kinder und Konsum“ festgelegt. An diesem Tag werden auch die Exponate präsentiert, die das Seminar zur Ausleihe kostenlos zur Verfügung stellt.
Es wurde aber auch auf den Kongress „Bildung und Wirtschaft gestalten Zukunft“, den das Seminar gemeinsam mit seinen Partnern aus der Internationalen AG BNE-Bodensee am 21.02.2014 an der PH Weingarten durchführt, hingewiesen. Info und Anmeldung unter www.bne-bodensee.org.

Weitere Mitglieder sind in unserem Netzwerk jederzeit herzlich willkommen! Bitte melden Sie sich bei Interesse rechtzeitig beim Seminar an, so dass wir Sie in unseren Mailverteiler aufnehmen und rechtzeitig einladen können.

gez. Karl Handschuh, Dir.

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